Gesellschaftslehre

Gesellschaftslehre – Begriffserklärung

Das Unterrichtsfach Gesellschaftslehre ist eine Zusammenfassung bzw. eine Schnittmenge der Fächer Politik, Geschichte und Erdkunde. „Zusammenfassung“ bzw. Schnittmenge  bedeutet in der Praxis, dass

  • entweder jeweils ein Teilfach den Schwerpunkt einer Unterrichtsreihe bildet und Bezüge zu den anderen beiden Teilfächern hergestellt werden oder dass
  • ein Gegenstand gleichwertig aus der Perspektive aller drei Teilfächer betrachtet wird.

Vor diesem Hintergrund bringen die drei Fächer des Lernbereichs ihre jeweils eigenständige Perspektive in den Aufbau gesellschaftswissenschaftlicher Kompetenz bei den Schülerinnen und Schülern ein.

Für das Fach Gesellschaftslehre legen die verbindlichen Richtlinien weiterhin fest, dass:

  • alle drei Fächer  gleichwertig unterrichtet werden sollen
  • die wesentlichen Inhalte aller drei Fächer vermittelt  werden sollen
  • eine konsequente fachspezifische Methodenschulung erfolgen soll

Wer nicht fragt, bleibt dumm!

Aber dumme Fragen gibt es nicht!
Diese Maxime soll unseren Unterricht an der Sekundarschule Jülich begleiten. Denn das Fragenstellen ist ein integraler Bestandteil der Fächer Geschichte, Erdkunde und Politik. Also können Fragen kommen wie:

  • Entstand in Griechenland unsere heutige Demokratie?
  • Wie lebten die Menschen im alten Rom?
  • Warum stank es in mittelalterlichen Städten so?
  • Warum kam Hitler an die Macht?
    Wie kam er überhaupt an die Macht?
    Mit Hilfe der Demokratie?
  • Wie werde ich Bundeskanzler?
    Wen kann ich überhaupt wählen und ab wann?
  • Wo finde ich im Winter am meisten Schnee?
    Was bedeutet es, wenn die Pole schmelzen?
  • Wasserknappheit auch bei uns?
  • Wann gab es Eis- und Warmzeiten auf der Erde?
    Wie haben sich diese Temperaturentwicklungen auf das Leben der Menschen ausgewirkt?

Unterrichtsbeispiele

Wie in anderen Unterrichtsfächern wird der Unterricht in Gesellschaftslehre abhängig von den Inhalten und Lernzielen mit den kooperativen Lernformen durchgeführt. Die Anwendung verschiedener Unterrichtsmethoden soll den Schülerinnen und Schülern ein selbstständiges Lernen und einen konkreten Lebensweltbezug ermöglichen.
Nachfolgend einige Beispiele für die Klasse 5/6:

  • das Leben in der Altsteinzeit im Vergleich zur Jungsteinzeit
  • Leben im antiken Rom
  • Mitbestimmen-heute und damals
  • Leben im Mittelalter/ Erkundung einer mittelalterlichen Stadt
  • Simulation einer aktuellen Wahl (Bundestags-, Landtags, oder Kommunalwahl)
  • Stationenlernen zum geographischen Arbeiten am Beispiel Berlins
  • Begegnung mit Menschen aus verschiedenen Kontinenten
  • Zeitungsschau z. B. zu aktuellen Wahlen, Palästina-Konflikt oder Naturkatastrophen
  • Erkundung eines Gewerbegebietes

Lernziele

Am Ende der Jahrgangsstufe 10 sollen die Schüler insbesondere Folgendes erlernt haben:

  • Beschreibung, Deutung und Auswertung von Tabellen, Diagrammen, Schaubildern, Karikaturen, Karten und Klimadiagrammen
  • Erfahrungen aus der Geschichte auf Heute anwenden können. (ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein entwickelt haben)
  • Gegenwartsprobleme erkennen und Lösungsansätze kennen lernen
  • In Ansätzen zwischen subjektiven und objektiven Urteilen unterscheiden können
  • Mit Hilfe des Internets sich über ausgewählte Themen informieren und die angebotenen Inhalte gewichten können (kritischer Umgang mit einer Homepage).

Differenzierung

Das Fach Gesellschaftslehre wird künftig  in allen Jahrgangsstufen im Klassenverband unterrichtet. Die dem unterschiedlichem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechende Differenzierung erfolgt durch unterschiedliche Unterrichtsmaterialien und Unterrichtsmethoden (Gruppenarbeit, Stationenlernen, differenzierte Aufgabenstellungen sind auch möglich usw.).

Leistungsbewertung

Die Note im Fach Gesellschaftslehre ergibt sich aus Quantität und Qualität der mündlichen Mitarbeit sowie sonstige Formen der mündlichen  Mitarbeit (z.B. Referate, Führung des Hefters und des Hefts).

Die mündliche Mitarbeit gibt bei der Notenbildung den Ausschlag. Differenzierten Leistungsanforderungen entspricht eine differenzierte Leistungsbewertung.

Aufgabe und Ziele des Lernbereichs und der Fächer laut Kernlehrplan des Landes NRW

Die Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre leisten einen gemeinsamen Beitrag zur Entwicklung von Kompetenzen, die das Verstehen der Wirklichkeit sowie ihrer gesellschaftlich wirksamen Strukturen und Prozesse ermöglichen und die Mitwirkung in demokratisch verfassten Gemeinwesen unterstützen sollen. Gemeinschaftlich befassen sie sich mit den Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Denkens und Handelns im Hinblick auf die jeweiligen individuellen, gesellschaftlichen, zeit- und raumbezogenen Voraussetzungen, Bedingungen und Auswirkungen. Durch die Vermittlung gesellschaftswissenschaftlich relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen tragen sie in besonderer Weise zum Aufbau eines Orientierungs-, Deutungs-, Kultur- und Weltwissens bei. Dies fördert die Entwicklung einer eigenen Identität sowie die Fähigkeit zur selbständigen Urteilsbildung und schafft damit die Grundlage für das Wahrnehmen eigener Lebenschancen sowie für eine reflektierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten. Innerhalb der von allen Fächern zu erfüllenden Querschnittsaufgaben tragen insbesondere auch die Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre im Rahmen der Kompetenzentwicklung zur Sensibilisierung für unterschiedliche Geschlechterperspektiven, zur Werteerziehung, zum Aufbau sozialer Verantwortung, zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft, zur nachhaltigen Entwicklung und Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, zur kulturellen Mitgestaltung, zum interkulturellen Verständnis sowie zur Vorbereitung auf Beruf und Arbeitswelt bei.